Bewohnerwäsche im Pflegeheim – wieviel wird benötigt?

Rena Textilpflege - Wieviel Wäsche benötigt ein Bewohner

RENA Textilpflege versorgt bereits seit vielen Jahren Seniorenheime mit einem speziellen Bewohnerwäsche-Service. Wir bekommen oft die Frage gestellt, wieviel Wäsche man für einen Heimbewohner benötigt. Basierend auf meiner Erfahrung möchte ich hier erörtern, wieviel Bewohnerwäsche im Pflegeheim benötigt wird.

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Checkliste für benötigte Garnituren an Bewohnerwäsche im Pflegeheim:

  • 25 Garnituren Leibwäsche
  • 25 Nachthemden / Schlafanzüge
  • 15 Paar Socken
  • 15 Kombinationen Oberbekleidung (z.B. Rock/ Pullover; Trägerrock; Kleid/ Bluse; Hose/ Strickjacke)
  • 10 Jogginganzüge oder ähnliches

Der Einzug in ein Pflegeheim ist ein großer Schritt und die persönliche Wäsche ist ein wichtiger Teil für jede Seniorin/ jeden Senioren. Ich möchte daher noch mehr Hintergrundinformationen zu diesem Thema bieten. 

Warum werden so viele Garnituren benötigt?

Wenn eine pflegebedürftige Person in ein Seniorenheim umzieht, ist der Alltag plötzlich ein ganz anderer. Dies hat auch Auswirkungen auf den persönlichen Wäschebedarf. Während man zu Hause noch die Waschmaschine immer dann anmachen konnte, wenn man frische Wäsche benötigt, folgt das Pflegeheim einem strikten Prozess, welcher aus organisatorischen Gründen immer eingehalten wird.

Wichtige Einflussfaktoren für die Ausstattung sind:

  • Der Wäschekreislauf von rund 10-12 Tagen
  • Die Mobilität des Bewohners - kann er/sie aufstehen oder ist er/sie bettlägig?
  • Der Alltag im Pflegeheim

Der Wäschekreislauf

1.

Sammeln der Schmutzwäsche

Zunächst wird die Schmutzwäsche meistens im Badezimmer des Bewohners in einem Schmutzwäschebehälter gesammelt. Soweit weicht das Prozedere noch nicht von dem zu Hause ab

2.

Einsammeln und Transport in die Wäscherei

Jetzt wird aber nur an bestimmten Wochentagen, meistens zweimal pro Woche die Schmutzwäsche eingesammelt. Sollte das Pflegeheim eine externe Wäscherei nutzen, was mittlerweile über 50% aller Einrichtungen mit stark steigender Tendenz tun, wird die eingesammelte Schmutzwäsche meist am selben Tag noch abgeholt. 

3.

Textilpflege in der Wäscherei

In der Wäscherei wird sie gekennzeichnet, gewaschen, getrocknet und wieder sortiert. Dieser Prozess, also vom Wareneingang bis zum Warenausgang, dauert in der Regel eine Woche. Das heißt die Rücklieferung erfolgt nach 7 Tagen.

4.

Rücklieferung in den Kleiderschrank

Die saubere Bewohnerwäsche wieder von der Wäscherei geliefert und dann von den Pflegekräften wieder in den Schrank gelegt oder gehängt.

Rechnen wir den Wäschekreislauf der Bewohnerwäsche im Pflegeheim mal zusammen:

Gehen wir mal davon aus, dass die Wäscherei jeweils am Montag und Donnerstag Wäsche abholt und liefert. Die Kleidung, welche also am Montag noch getragen wird, wird demnach am Donnerstag abgeholt und am darauffolgenden Donnerstag wiedergebracht. Die Kleidung war also zunächst von Montagabend bis Donnerstag im Schmutzwäsche-Behälter im Pflegeheim und danach sieben Tage unterwegs. Das macht alles in allem elf Tage, an denen die Kleidung nicht genutzt werden konnte.

Und für genau diese elf Tage braucht man als Bewohner in einem Seniorenheim Wäsche, damit der Schrank niemals leer wird.

Eine Gedankenbrücke

Stellen Sie sich einfach vor sie fahren elf Tage in den Urlaub und können dort nicht waschen und
sollten jetzt ihren Koffer packen.

Die Berechnung der Ausstattung

Wir wissen nun, dass ein Bewohner für elf Tage ausreichend Wäsche braucht. Jetzt wissen wir aber noch nicht, welche Wäsche er braucht.

In einem Seniorenheim fällt täglich sehr viel mehr Wäsche an als zu Hause. Dies liegt sowohl an organisatorischen Gründen als auch am Gesundheitszustand der Bewohner. Man geht typischerweise davon aus, dass Unterwäsche und Nachtkleidung pro Tag doppelt vorhanden sein sollen. Pro Tag sollten man außerdem eine Kombination aus Oberbekleidung (z.B. Rock/ Pullover; Trägerrock; Kleid/ Bluse; Hose/ Strickjacke) und leicht Jogginganzüge oder ähnliches mitnehmen. Auch an ausreichend Socken sollte man denken.

Zusammengefasst sollte ein Bewohner also folgende Ausstattung in seinem Schrank haben:

  • 25 Garnituren Leibwäsche
  • 25 Nachthemden / Schlafanzüge
  • 15 Paar Socken
  • 15 Kombinationen Oberbekleidung (z.B. Rock/ Pullover; Trägerrock; Kleid/ Bluse; Hose/ Strickjacke)
  • 10 Jogginganzüge oder ähnliches

Wir haben also in unserer Empfehlung für die ausreichende Ausstattung an Bekleidung nochmal geringfügig aufgestockt (von elf auf 15 Garnituren und von 22 auf 25 Unterwäsche sowie Nachtkleidung).

Es kann schließlich immer etwas schiefgehen! Denken sie nur an Weihnachten oder Ostern. Hier sind die Feiertage geballt am Stück und eine Lieferung der Wäscherei kann auch mal ausfallen.

... und wenn das Heim selber wäscht?

Auch in diesem Fall muss ausreichend Wäsche vorhanden sein.

Vielleicht ist der Rücklauf durch die interne Logistik schneller, aber hier kann natürlich erst recht viel schief gehen. Manchmal sind die Maschinen kaputt, manchmal fehlt es schlicht an Personal.

Wir empfehlen, egal ob die Wäsche inhouse oder außer Haus bearbeitet wird, immer dieselbe Ausstattungsmenge. Letztlich kann sich der Betreiber des Seniorenheims auch dazu entschließen, die Wäsche künftig von einer professionellen Textilpflege Firma bearbeiten zu lassen.

Wie erfolgt die Nachbeschaffung?

Einmal gekaufte Textilien halten natürlich nicht ewig. Ein durchschnittliches Textil von guter Qualität hat eine Lebensdauer von maximal 50 Waschzyklen.

Es kann auch durch das Tragen kaputt gehen: Verfleckungen, die nicht mehr entfernbar sind oder Löcher, die nicht mehr genäht werden können. Es ist wie zu Hause: Der Verschleiß ist allgegenwärtig. Daher reicht die einmalige Ausstattung nicht aus, es muss auch regelmäßig nachgekauft werden.

Hierzu ist es wichtig einen Überblick über den aktuellen Wäschebestand des Bewohners zu haben. Professionelle Wäschereien können hier eine sogenannte Teilebestandsliste aushändigen. Ein schneller Blick in den Schrank genügt nicht. Schließlich ist ein Teil der Wäsche immer im Waschhaus oder in der Wäscherei. Prüfen sie daher immer die aktuelle Ausstattung und vergleichen sie diese mit unserer Empfehlung. Eine Abweichung von mehr als zehn Prozent kann schon problematisch werden.

Wenn sie keine Wäscherei haben, die ihnen eine Wäschebestandsliste aushändigen kann, fragen sie die Pflegekraft vor Ort, ob sie Wäsche nachkaufen müssen oder nicht. Die Pflege kennt die genauen Anforderungen Ihres Angehörigen sehr gut und kann daher den Bedarf sehr genau einschätzen.

Eine ausreichende Ausstattung ist wichtig für die Zufriedenheit!

Die Menge der Bewohnerwäsche im Pflegeheim ist wie in diesem Artikel beschrieben absolut entscheidend für das Wohlgefühl des Bewohners. An Bewohnerwäsche sollt man gerade als Angehöriger nicht sparen, da ansonsten die Zeit, die Sie zur Verfügung haben für Themen des Textilmanagements „ausgegeben“ werden.

Besser ist es, die richtigen Investitionen in Wäsche gleich beim Einzug des Bewohners zu tätigen und gleichermaßen in Textilien zu investieren. Dies führt zu einem besser versorgten Bewohner und schont auch die Nerven der Angehörigen.  

Frank Besold

Geschäftsführer Rena Textilpflege GmbH

  • Fiedler sagt:

    Die Wäsche für Senioren-Heimbewohner im entsprechenden Shop kann niemand bezahlen, schon ar nicht in diesen großen Mengen.

  • Ulrich sagt:

    Danke für eure Arbeit. Ich finde diesen Artikel wirklich informativ und habe ihn mit Spannung gelesen. Dank dieses tollen Artikels habe ich neues Know-how erworben. Rena-Textilpflege weiter so.

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